Wie wird die Menopause diagnostiziert?
Wie fängt es an?
Der Eintritt in die Menopause kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Manchmal beginnt es mit Zyklusunregelmässigkeiten, doch auch andere Symptome wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen können überwiegen. Manche Frauen bemerken keine Veränderungen bezüglich ihrer Menstruation, obwohl sie bereits andere menopausale Beschwerden verspüren. Es ist wichtig, die Menstruationszyklen und alle anderen Veränderungen zu beobachten und gegebenenfalls zu notieren.
Häufige Symptome sind zum Beispiel Stimmungsschwankungen, Scheidentrockenheit und vermindertes Interesse an Sex. Wenn eine Frau unter diesen Symptomen leidet, kann dies ein Hinweis auf den Eintritt in die Menopause sein. Obwohl viele Frauen mit menopausalen Beschwerden keine Behandlung benötigen, ist eine ärztliche Untersuchung und Beratung empfehlenswert: Sie bietet hilfreiche Unterstützung und Informationen über die Menopause und wirksame Therapiemöglichkeiten.
Was ist die «Menopause Rating Scale»?
Es ist wichtig, dass behandelnde Ärzte die Ausprägung und den Verlauf von menopausalen Beschwerden ihrer Patientin verstehen. Da manche Frauen Schwierigkeiten haben, den Schweregrad ihrer Symptome zu beschreiben, gibt es Systeme, um die Erfassung zu vereinfachen.
In der Schweiz wird zur Beurteilung der Symptome häufig der Fragebogen «Menopause Rating Scale» verwendet, den die Frau selbst ausfüllen kann. Sie beurteilt den Schweregrad ihrer eigenen Symptome anhand von Punktzahlen, die von 0 (keine Symptome), 1 (leicht), 2 (mässig), 3 (schwer) bis zu 4 (äusserst schwer) reichen. Zu den erfassten Symptomen gehören Hitzewallungen und Schweissausbrüche, Herzbeschwerden, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, Angstzustände, körperliche und geistige Erschöpfung, Sexual- und Harnprobleme, Scheidentrockenheit sowie Gelenk- und Muskelbeschwerden. Auch das Auftreten von Gewichts- und Hautveränderungen sowie Kopfschmerzen wird erfasst.
Die Ärztin kann diesen Fragebogen auch bei späteren Nachuntersuchungen verwenden, um festzustellen, ob sich die Symptome gelindert oder verschlimmert haben. Auf dieser Grundlage kann sie die Therapie anpassen oder Änderungen des Lebensstils empfehlen.
Wenn es nicht die Menopause ist, was könnte es dann sein?
Manchmal treten bei Frauen Symptome auf, die denen der Menopause ähnlich sind, obwohl etwas anderes dahintersteckt. Hitzewallungen und nächtliche Schweissausbrüche treten zwar häufig während der Wechseljahre auf, können aber auch Anzeichen für andere gesundheitliche Probleme sein. Die häufigsten Erkrankungen, die mit der Menopause verwechselt werden können, sind Schilddrüsenerkrankungen, Depressionen, Anämie, Diabetes, Schlafapnoe oder systemische Entzündungskrankheiten wie rheumatoide Arthritis. Auch Medikamente, zum Beispiel einige Antidepressiva, können Hitzewallungen auslösen.
Wie kann eine Frau erkennen, ob es sich bei den Symptomen um die Menopause oder um etwas anderes handelt? Der erste Schritt ist das Gespräch mit dem Arzt und die Schilderung der Symptome. Wenn die Patientin ein Stimmungstief oder Angstzustände verspürt, wird die Ärztin prüfen, ob dies mit Depressionen oder Angstzuständen selbst zusammenhängt oder durch den Östrogenmangel verursacht wird. Faktoren wie Depressionen in der Vorgeschichte oder ein erhöhter FSH-Wert können bei der Suche nach der Ursache helfen. Haarausfall, ein weiteres Symptom des Eintritts in die Menopause, könnte auch ein Anzeichen für Eisenmangel oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein.
Welche Untersuchungen sind für die Diagnose erforderlich?
Bei der ärztlichen Untersuchung erkundigt werden die Krankengeschichte sowie aktuelle Symptome der Patientin erfasst. In einigen Fällen wird eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt.
Laboruntersuchungen sind nicht unbedingt erforderlich, um die Menopause zu bestätigen. Die Diagnose wird hauptsächlich anhand der Symptombeschreibung gestellt, z. B. mit der «Menopause Rating Scale». In bestimmten Situationen kann der Arzt Bluttests zur Messung des Hormonspiegels vorschlagen, z. B. des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und Östradiols.
Wann sind Hormontests hilfreich?
Bei den meisten Frauen, die im typischen Alter der Menopause (über 45 Jahre) Symptome haben, ist eine Messung des Hormonspiegels zur Bestätigung der Menopause nicht erforderlich. In der Perimenopause reicht eine einzige Östradiol- und FSH-Messung für die Diagnose nicht aus, da die Hormonspiegel stark schwanken können. Selbst wenn Hitzewallungen und Veränderungen im Periodenrhythmus auftreten, bedeutet ein niedriger FSH-Wert nicht unbedingt, dass sie noch nicht in die Peri- oder Menopause eingetreten ist.
Bei Frauen, die unter 40 Jahre alt sind und unter menopausalen Beschwerden leiden, kann der Arzt zusätzliche medizinische Tests durchführen, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln. Für die Diagnose einer vorzeitigen Ovarialinsuffizienz (vorzeitige Menopause) ist die Messung des FSH-Spiegels an zwei verschiedenen Zeitpunkten im Abstand von 4-6 Wochen erforderlich.
Was ist das follikelstimulierende Hormon (FSH)?
FSH ist ein Hormon, das von der Hypophyse in den Blutkreislauf abgegeben wird und die Eierstöcke zur Östrogenproduktion anregt. In der Menopause stellen die Eierstöcke ihre Tätigkeit ein und der FSH-Spiegel steigt an, während der Östrogenspiegel sinkt. Ein hoher FSH-Wert kann die Menopause bestätigen, in der Perimenopause kann er jedoch stark schwanken.
Wie sind Hormontests für zu Hause zu beurteilen?
Freiverkäufliche Tests, wie z. B. Speichelhormontests oder Urintests zur Messung des FSH-Spiegels, sind ungenau und daher zur Bestätigung der Menopause nicht empfohlen. Für eine genaue Beurteilung und eine angemessene Behandlung der Menopause Symptome ist die ärztliche Konsultation erforderlich.